23.06.2019 – Von Sneek nach Leeuwarden

Sonntag, 23.06.2019

Sneek – Scharnegoutum – De Dille (bei Easterwierrum) – Van Harinxmahanaal – Leeuwarden Yachtcharter

Morgens starten wir nach einer trotz des großen Hafens ruhigen Nacht mit der morgendlichen Routine.

Aufstehen  und die Nachbarschaft in Augenschein nehmen, Kaffee kochen, etwas aufräumen und das Bettzeug wegräumen. Während die Vorbereitungen für das Frühstück laufen, gehen wir nacheinander zum Duschen. Das „Waschhaus“ nimmt keine Geld für die Dusche und ist in einem sehr guten und sauberen Zustand, ganz anders als die Nacht-Toiletten…

Beim Frühstück können wir dem Treiben auf dem Somerrak zu sehen, wo auch heute am Sonntag schon einige Boote unterwegs sind.

Wir planen gemeinsam auf der Karte die Rückfahrt zu Yachtcharter Leeuwarden, wir wollen in Richtung Nord-Nordost über die Snitser Aldefeart auf der östlichen Seite um Sneek herum auf die Sneekertrekvaart bis zum Van Harinxmakanaal und dann östlich zurück zum Heimathafen der Aaltje. Die Route ist dann schnell in die Gewässerkarte-App im Tablet programmiert.


Über Nacht hatte sich die Batterie-Anzeige im Cockpit trotz Landstrom-Anschluss leider auch nicht auf eine „Voll“-Anzeige umgestellt, wie wir es von den vorhergehenden Nächten kannten. Ich vermute inzwischen, dass entweder auf den Landstrom-Anschlüssen an den Steegen nur begrenzte Mengen Strom kostenlos verfügbar sind (eher unwahrscheinlich) oder dass die Nutzung des deutlich dünneren Verlängerungskabels zu „Verlusten“ geführt hat. Es leuchtet heute entweder keine LED oder nur die 25% LED. Ich telefoniere zur Sicherheit noch einmal mit unserem Vercharterer, aber wir können problemlos los fahren.

Wir machen klar Schiff und verlassen den Passantenhaven Sneek in zuerst südlicher Richtung, um nach ganz kurzer Zeit nach Backbord in den Jachthavenkanaal abzubiegen. Wir folgen dem Kanal und kommen in die Snitser Aldefeart und steuern auf eine sehr schmale – immer offene – Schleuse zu. Trotz Minimalfahrt und Einsatz von Bug- und Heckstrahlrudern ist die Durchfahrt schwierig und wir quetschen einen Fender an einem Poller ordentlich platt, er hat wirklich einen guten Dienst geleistet. Nachdem wir die N384 unterfahren haben biegen wir nach Backbord in die Loaiingeaster Feart ein, über die wir vorbei am Camping Pasveer und erneut unter der N384 hindurch zur Sneekertrekvaart gelangen, auf die wir nach Steuerbord einbiegen und Sneek verlassen.

Hier sind wir nun fast alleine und passieren bei strahlendem Sonnenschein in gemütlicher Fahrt die kleinen Orte Scharnegoutum, Boazum und fahren erneut unter der N384 hindurch, die scheint hier überall zu verlaufen. Begleitet vom Swettepaad, einem Fahrradweg auf dem uns immer mal wenige Fahrradfahrer überholen, nähern wir uns Easterwierrum und fahren unter der Strasse „De Dille“ hindurch, als wir direkt hinter der Brücke an Backbord einen kleinen Anlegeplatz im Schatten entdecken. Wir halten kurzentschlossen an und legen hier für eine Mittagspause an.

Nachdem wir festgemacht haben, entdecken wir am anderen  Ufer noch einen viel kleineren Anleger und dahinter ein kleines Gartencafé, das auf einem Aufsteller auch „Lekker Biertje“ bewirbt. In der Theetuin en minicamping de Dille sind jetzt schon Gäste und genießen den Sonntag. Wir werden diesmal dort keine Gäste, denn wir haben unsere „brennende Handtasche“ dabei und werden hier am Steg nun grillen.

Ich stelle auf dem Steg hinter der Aaltje den Grill auf und weitere ankommende Gäste, die neben uns festmachen, finden die Idee zu grillen auch toll und wünschen uns für später einen guten Appetit. Tina bereitet derweil Salat und Kartoffeln zu und Matthias kümmert sich um die Getränke und bereitet in der Plicht den Mittagstisch vor. Nach kurzer Zeit glüht die Grillkohle und die Steaks kommen auf den Grill.

Auf dem Rost ist gerade genug Platz für die mitgebrachten Fleischstücke.

Es kommen noch weitere Bootsfahrer, zum teil mit kleinen Booten mit Außenbordern oder mit Sloops, die alle zu De Dille wollen, aber erstmal schauen, was wir hier gerade vorbereiten. Wir werden mehrfach angesprochen und für die gute Idee beglückwünscht.

Nach kurzer Zeit genießen wir unser leckeres Mahl und machen noch ein bisschen Pause.

Die Kohlen sind quasi ausgebrannt und ich lösche zur Sicherheit mit Wasser die letzte Glut, verpacke unseren Grill und wir verlassen den schönen kleinen Anlegeplatz wieder. 

Wir fahren weiter Richtung Norden, sind immer noch fast alleine auf dem Kanal und erreichen nachmittags den großen Van Harinxmakanaal, auf den wir nach Steuerbord einbiegen. Hier ist auch wenig mehr los, aber wir fahren nun südlich an Leeuwarden entlang und können hier viele verschiedene Wohngebiete und Menschen beobachten.

Das viele Wasser hier in Friesland wird von Jung und Alt genutzt, um darauf und daran die Freizeit zu verbringen. Einige Menschen gehen in den Kanälen auch schwimmen, ich kann mir das nicht so gut vorstellen, ich finde das Wasser nicht besonders „sauber“, aber die Qualität scheint deutlich besser zu sein als mein Eindruck, es wird auch viel geangelt.

Über den breiten Kanal, auf dem normalerweise auch die Berufsschifffahrt mit deutlich großen Schiffen unterwegs ist, fahren wir weiter bis zum Abzweig des Wilde Greons an Backbord kommen. Hier biegen wir nach Steuerbord ab, um den Heimathafen nach kurzer Fahrt zu erreichen.

 

 

 

Ich lege die Aaltje rückwärts wieder in ihre Box, die seit diesem Jahr mit einem Namensschild versehen ist, und wir machen das Boot ordentlich fest. 

Unsere Friesland-Tour geht nun zu Ende.

Wir räumen unsere Sachen aus dem Boot, verladen alles in die Autos und machen auch das Boot noch sauber. Unser Vermieter Fritz ist heute nicht da, er muss ein Segelboot überführen, aber wie besprochen hinterlassen wir die Aaltje an Ihrem Platz.

 

Auch dieses Jahr war Friesland wieder wunderbar, das Boot war zuverlässig und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

 

Wir brechen auf und entscheiden auf der Heimfahrt, dass wir unseren letzten Urlaubstag noch in Enschede ausklingen lassen wollen.

Wir finden dort einen Platz am Markt und genießen noch einmal holländische Leckereien, bevor wir zurück nach Münster fahren.

 

Fazit: Für drei Personen ist die Aaltje noch besser geeignet, als für vier Personen. Friesland auf dem Boot ist toll, immer. Die Menschen sind sehr nett und Bootfahren entspannt total. Wir kommen bald wieder.
Tot ziens!